Neuer Kollege in Form einer Roboter-Schweißzelle für S&D Blechtechnologie
Wie heißt es so schön: „Gestärkt aus der Krise hervorgehen“. Das will die S&D Blechtechnologie GmbH mit der Weiterentwicklung in Sachen Automatisierung.
Die S&D Blechtechnologie GmbH hat seine Kapazitäten in der Corona-Krise genutzt um Automatisierungs- und Digitalisierungsprojekte weiterzuentwickeln. Zu Beginn der Krise hat sich auch bei S&D die Auftragslage verschlechtert. „Nachdem wir anfänglich versucht haben mit Spuckschutzwänden für Auslastung zu sorgen, haben wir schnell entschieden die freiwerdenden Kapazitäten für Projekte zu nutzen, die uns nachhaltig weiterbringen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen“, erklärt Prokurist Henning Schlöder. So hat sich die Geschäftsführung für zwei Projekte entschieden:
Die Krise als Chance nutzen: S&D nutzt Zeit für Weiterentwicklung
Zum einen wurde ein Schweißroboter angeschafft, zum anderen in ein Onlineportal zur Beschaffung von individuellen Laserteilen investiert. „Aufgrund des Fachkräftemangels war das Thema Schweißroboter schon länger auf unserer Agenda. Allerdings waren die bis dato den Markt beherrschenden Industrieroboter für unsere Anforderung und Losgrößen nicht wirklich geeignet. In jüngster Zeit haben einige Firmen damit begonnen Cobots (einfachere und schnell zu programmierende Roboter) mit Schweißquellen auszustatten. Da sind wir hellhörig geworden“, erklärt Henning Schlöder. „Seit Ende März haben wir uns intensiv mit dem Thema beschäftigt. Am 15. Juni war Inbetriebnahme.“ Seitdem ist der Roboter laut S&D, nach einer kurzen Schulungsphase für die Mitarbeiter, durchgehend am Produzieren. Den Cobot kann man je nach Bauteilgeometrie schon ab einer geringen Losgröße einsetzen, da der Programmier- und Rüstaufwand verhältnismäßig gering ist. Derzeit schweißt S&D hauptsächlich regelmäßig wiederkehrende Bauteile ab Losgrößen von 50.
Cobot-Schweißzelle von Abicor Binzel
Zum Einsatz kommt eine Cobot-Schweißzelle von Abicor Binzel mit einem Roboterarm von Universal Robots. Die Arbeitsfläche beträgt dabei 2 m x 1m. Die Anlage ermöglicht das MIG/MAG-Schweißen bis zu 500 A Schweißstrom. Der Cobot ist für Dünnblech aber auch für hohe Materialstärken geeignet, verfügt über eine Absaugung direkt am Schweißbrenner und ist in Sachen Sicherheit mit Laserschranken ausgestattet. „Dabei ist für uns eines ganz klar: Der Roboter soll bei uns keinen Arbeitsplatz wegautomatisieren“, betont Henning Schlöder. Vielmehr möchte man bei S&D den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern und sie von schweren und schweißtreibenden Arbeiten entlasten. Aber natürlich hat der Cobot noch andere Vorteile. So sind laut S&D durch die maschinell festgelegten Parameter des Cobot sehr konstante Schweißergebnisse erreichbar. Die Schweißnähte sind nicht nur optisch sehr ansprechend und gleichmäßig, sondern auch qualitativ hochwertig und unabhängig von der Tagesform des Mitarbeiters. Der Aufwand für die Nachbearbeitung werde dadurch stark reduziert. Zur Befestigung von Werkstücken ist die Schweißzelle, wie auch alle manuellen Arbeitsplätze bei S&D mit einem Schweiß- und Spanntisch der Firma Siegmund ausgestattet, der dank vielfältigen Befestigungsmöglichkeiten eine optimale Positionierung des Bauteiles ermögliche.
Das war aber längst nicht alles in Sachen Weiterentwicklung und Digitalisierung. Auch ein neues Online-Portal für die Bestellung wurde geschaffen. „Mit dem Onlineportal für Laserteile wollen wir dem Trend zur Digitalisierung von Prozessen gerecht werden und unseren Kunden einen Mehrwert bieten“, so Ralf Donell, Geschäftsführer bei S&D. Der Kunde lädt eine CAD-Datei hoch, kann in Echtzeit Preise für individuelle Bauteile ermitteln und der Bestellprozess bis hin zum Produktionsprozess ist voll automatisiert, was auch kürzere Lieferzeiten ermöglicht, so S&D. Die Implementierung der Software hat begonnen und erste interne Tests sind am Laufen. Im nächsten Schritt soll das Portal ausgewählten Testkunden zur Verfügung gestellt werden. Wenn das erfolgreich läuft, können auch andere Kunden eingebunden werden. „Für uns ist das der erste Schritt in komplett digitalisierte Geschäftsabläufe“, so Ralf Donell: „Planungen zur Optimierung weiterer Prozesse gibt es bereits bei S&D.“