Der Erfolg ist mit den mutigen Tüftlern. Die Experten von CH Engineering, hervorgegangen aus der Carl Hoffmann Landmaschinen GmbH, sind die weltweit ersten, denen es gelungen ist einen Steillangenvollenter in Serie zu bringen. Und das mit beeindruckenden Kennzahlen.
Begonnen hat das Projekt im Kopf der Brüder Peter und Markus Hoffmann schon lange vor Fertigstellung des ersten Prototypen im Jahre 2014. Die beiden leiten zusammen den Landmaschinenhändler in Piesport an der Mosel. Während der Entwicklungsphase ist der heutige Geschäftsführer Matthias Christ über eine Bachlorarbeit zum Entwicklerteam um Markus Hoffmann, selbst Diplom Ingenieur im Maschinenbau, hinzugestoßen.
Im Interview beantwortet Herr Christ uns wie es zu der Idee kam und warum die Zusammenarbeit mit S&D für sie entscheidend ist.
Herr Christ, erläutern Sie uns kurz was Ihr Unternehmen macht und welche Maschinen Sie herstellen?
Die Firma CH Engineering ist für die Herstellung, den Vertrieb und die Weiterentwicklung des weltweit ersten Steillagenvollernters für Weintrauben verantwortlich. Durch diese Maschine wurde es möglich, maschinell in Steilhängen bis 75 % Hangneigung oder auch in Terrassen-Weinbergen zu ernten. Wir können stolz behaupten, dass wir mit unserem Produkt Weltmarktführer sind! Auch mit der weitergehenden Traubenverarbeitung kennen wir uns gut aus. Wir haben einen schonenden Traubentransport vom Weinberg bis auf die Presse entwickelt und bieten dazu ein Baukastensystem an. Dabei berücksichtigen wir stets individuelle Kundenwünsche und fertigen maßgeschneiderte Lösungen. Des Weiteren bieten wir die Entwicklung von Spezialmaschinen und deren Herstellung an. Wir sind ein flexibles und vielseitiges Unternehmen, das mit starken Zulieferern zusammenarbeitet. Ich denke, auch das ist eines unserer Erfolgsgeheimnisse.
Wie kam es zu der Idee einen Steillagenvollernter zu entwickeln und dann auch zu produzieren?
Viele Steillagenweinberge an der Mosel wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten stillgelegt, da die händische Bearbeitung einfach nicht mehr wirtschaftlich ist. Der Steillagenvollernter löst dieses Problem – nicht nur an der Mosel! Wir haben einen sich öffnenden Markt gesehen und wollten ihn als erster und mit dem besten Produkt erobern.
Schon lange gab es Bemühungen, eine solche Maschine zu entwickeln. Unter Regie des Landes Rheinland-Pfalz wurde Anfang der 2000er Jahre ein Projekt in Auftrag gegeben, das nicht wirklich zielführend war. Die seiner Zeit entwickelte Maschine ist nie steiler als 45 % gefahren. Unser Ansatz war vollkommen neu: Der Traubenvollernter als Anbaugerät auf einer hydrostatischen Raupe. Das hatte vorher noch keiner gewagt! Dabei waren die Anforderungen an eine solche Entwicklung extrem hoch. Nach nur 4 Jahren Entwicklungszeit haben wir uns dann in den Markt getraut. Heute, 5 Jahre später, haben wir Kunden in ganz Europa und in den USA. Aufgrund der Situation am Arbeitsmarkt rechnen wir mit einer deutlich wachsenden Nachfrage.
Welche Bauteile produziert S&D für CH Engineering?
Die Firma S&D produziert für uns die Rahmenteile des Traubenvollernters, Schweißbauteile aus Schwarzstahl mit Bohrwerksbearbeitung, die zu guter Letzt mit einer hochwertigen Pulverbeschichtung hergestellt werden. Neben den Hauptrahmen haben wir auch einige Edelstahlbaugruppen wie zum Beispiel unseren Bandrahmen, die von S&D gefertigt werden. Alle diese Baugruppen haben eins gemeinsam: Sie sind die „kritischen“ Bauteile in unserer Maschine!
Wieso haben Sie S&D als Lieferanten für diese Teile ausgewählt?
Unser Steillagen Vollernter ist eine Maschine, die in der Praxis hohen Beanspruchungen ausgesetzt ist. Zudem bewegen wir uns in extrem steilen Gelände, was nicht ungefährlich ist. Unsere Kunden verlassen sich auf ein sicheres Produkt. Genau aus diesem Grund haben wir uns für S&D entschieden. Für uns ist eine hohe und vor allem gleichbleibende Fertigungsqualität sehr wichtig. Wir benötigen Partner, die auch mal links und rechts schauen und mit uns an den Produkten arbeiten und auch weiterentwickeln. S&D hat diese Kompetenzen und ist dadurch ein Partner der ersten Stunde.
Welche Erwartungen stellen Sie an Ihre Lieferanten und die gefertigten Bauteile?
Wir erwarten eine hohe Fertigungsqualität wie zum Beispiel eine erstklassige Schweißverbindung, Präzision in der Maßhaltigkeit und eine gute Oberflächenversiegelung. Da wir Kunden aus mehreren Teilen der Welt betreuen, ist die Einhaltung der Liefertermine existenziell für uns. Stellen Sie sich vor, der Container steht bereit für die Verschiffung und es fehlen noch Teile. Diesen Lieferverzug könnten wir dann nicht mehr aufarbeiten und das Geschäft wäre vorerst geplatzt.
Was genau schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit S&D?
In unserer Region gibt es nicht viele Betriebe wie S&D. Für uns ist das Wachstum, welches dort stattfindet, kein Zufall. Wir selber sind ein modernes und innovatives Unternehmen. S&D ist da genau auf unserer Wellenlänge und dadurch zu einem unserer wichtigsten Partner geworden.
Bei welchen Themen, Problemen oder Fertigungsschritten beziehen Sie S&D mit ein?
Wir selber haben unsere Kompetenzen im Bereich Engineering. Natürlich verfügen wir über ein ausführliches Fachwissen im Bereich Metallverarbeitung. Aber die Männer und Frauen, die bei S&D jeden Tag Schweißen, Bohren, Drehen, oder Fräsen, sind fachlich nochmal auf einem anderen Niveau. Davon profitieren wir natürlich. Wir bekommen Unterstützung in der Optimierung von Schweißbaugruppen, um die Herstellung noch einfacher und effizienter zu machen. Wir profitieren von jahrelanger Erfahrung, die die Konstruktion gerade im Hinblick auf diese Punkte optimiert und letztendlich auch kostengünstiger macht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Baugruppen fertig zu uns ins Haus geliefert werden. Wir bekommen also alles aus einer Hand und haben dadurch ebenfalls eine große organisatorische Unterstützung!
Welche Rolle spielt das Thema Digitalisierung bei Ihnen?
Selbst in der Montage nutzen die Mitarbeiter 3D-Dateien als Anleitung. Bei den meisten unserer Zulieferer läuft viel über den klassischen Email-Verkehr ab. Das ist zwar schnell, aber es sind am Ende immer noch viele Handgriffe oder Mausklicks auf beiden Seiten. S&D hat seit neuestem ein Online-Portal, bei dem wir sehr leicht eine Anfrage und auch Aufträge direkt und ohne Zwischenschritte abwickeln können. Dies reduziert die Lieferzeit und ist für uns gerade im Bereich Sondermaschinenbau sehr wichtig. Hier haben wir keine große Vorlaufzeit und Ideen, die am Computer entwickelt werden, können uns kurzfristig als greifbares Produkt zur Verfügung stehen. Alleine aus diesem Aspekt ist die Digitalisierung ein wichtiger Schritt, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Vielen Dank Herr Christ. Wir sind uns sicher, dass Sie das bleiben werden und werden selbst versuchen unser nötiges dazu beizutragen. Wir sind stolz Firmen wie Sie zu unseren Kunden zählen zu dürfen und es macht uns extrem viel Spaß mit unserer Produktionsexpertise einen kleinen Teil zum Erfolg solcher tollen Produkten wie den Ihren beizutragen.
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